"Der Freiheitszug", "Die Todeswand", "Wie sich Männer in Frösche verwandelten", "Der slowakische Ikarus und eigentlich auch der Eiserne Vorhang".
Die Überschriften der Kapitel und Unterkapitel dieses Buches klingen heute eher wie Titel surrealistischter Bücher. Zu ihrer Zeit aber, zwischen 1948 und 1989, erwiesen sie sich als sehr real, oft auch als tragisch. Die scharf bewachte Grenze der kommunistischen Tschechoslowakei zu Deutschland (West) und Österreich war Schauplatz Tausender Dramen, als Tschechen und Slowaken, aber auch Ostdeutsche oder Polen versuchten, das "Lager des Friedens und Sozialismus" zu verlassen. Nach Einschätzung der ostdeutschen Stasi war die Tschechoslowakei von allen Verbündeten der DDR bei der Bewachung der Grenze lange Zeit am erfolgreichsten und vermochte mehr als 90 Prozent aller Fluchtversuche zu vereiteln.
Ludek Navara, der sich seit Jahren mit der repressiven Form des Kommunistische Regimes und den Widerstandsversuchen beschäftigt und über diese Themen auf unzähligen Sonderseiten der Tageszeitung Mlada fronta Hunderte von Beiträgen, Interviews und Kommentaren publiziert hat, ist für die Geschichtsdarstellung des tschechoslowakischen Eisernen Vorhangs geradezu präsentiert. Sein Buch erfasst kenntnisreich eine der wesentlichen Formen des damaligen Regimes. Es ist dazu auch noch spannend geschrieben und liest sich in einem Zug. Man sollte es auch lesen als echtes Memento mit Blick darauf, wie die nicht allzu weit entfernte Vergangenheit in der ehemaligen CSSR tatsächlich ausgesehen hat.
Datenblatt
ISBN |
978-3-3936511-30-7 |
Autor |
Navara Ludek |
Einbandart |
Softcover |
Seitenanzahl |
231 |
Lieferzeit |
2-3 Tage |